Jazz
Der Jazz ist ein Musikstil, der sich Anfang des 20. Jahrhunderts in den USA entwickelte und bis heute als eine der kreativsten Formen westlicher Musik gilt. Er ist geprägt von Improvisation, komplexer Harmonik und einem charakteristischen Rhythmusgefühl, dem sogenannten Swing.
II. Erweiterte Erklärung
Historische Wurzeln
Jazz entstand aus der Fusion von europäischen Musiktraditionen und afroamerikanischen Kulturen und Rhythmen. Diese klangliche und rhythmische Herkunft prägt seinen gesamten Ausdruck.
Improvisation und Harmonik
Im Zentrum des Jazz steht die Improvisation – das spontane Erfinden und Gestalten von Musik im Moment. Die Grundlage für diese Spontaneität bildet oft die harmonischen Grundstrukturen von Songs, häufig auch das sogenannte 12-taktige Blues-Schema.
Jazzmusiker greifen in ihren Improvisationen auf ein umfangreiches Wissen über Akkorde und Tonleitern (Skalen) zurück. Anders als in vielen anderen Popularmusikstilen, in denen oft nur wenige Akkorde verwendet werden, arbeitet der Jazz mit reichhaltigen harmonischen Strukturen: häufig mit Vierklängen (z. B. Septakkorden), Fünfklängen oder noch komplexeren Erweiterungen wie None-, Undezim- oder Tredezimakkorden.
Um über diese Akkorde zu improvisieren, nutzen Jazzmusiker verschiedene Skalen, die zu den jeweiligen Harmonien passen – etwa die dorische, mixolydische oder lydische Skala, aber auch melodische und harmonische Molltonleitern sowie sogenannte „alterierte“ oder „chromatische“ Skalen. Dieses umfangreiche harmonische und melodische Vokabular ermöglicht eine enorme Vielfalt an Klangfarben und Ausdrucksweisen.
Rhythmus (Swing-Feel)
Ein weiteres zentrales Merkmal des Jazz ist der Rhythmus, insbesondere das sogenannte Swing-Feel. Dabei werden die Achtelnoten nicht gleichmäßig (gerade), sondern triolisch gespielt – also so, dass die erste Achtel länger klingt als die zweite. Dieses „schwingende“ Gefühl erzeugt den typischen Fluss und Groove des Jazz, der sowohl lebendig als auch locker wirkt.
III. Kommentar
Die komplexe Harmonik und das tiefgreifende Verständnis von Akkorden und Skalen machen den Jazz zu einem idealen Stil, um das musikalische Fundament unserer Schüler zu erweitern. Wir nutzen die Klarheit der Duncan-Lorien-Methode, um die zugrunde liegenden Strukturen (Intervalle) komplexer Akkorde und Skalen leicht verständlich zu machen. Dies ermöglicht unseren Schülern, frühzeitig die Prinzipien der Improvisation zu erlernen und die harmonische Vielfalt des Jazz zu entdecken.