Wie funktioniert Üben?
Üben
Üben bedeutet, etwas zu tun, das man noch nicht kann – mit dem Ziel, es besser zu können. Man wiederholt gezielt eine Handlung oder eine Bewegung, die einem zunächst schwerfällt, bis sie leichter wird.
II. Erweiterte Erklärung
Üben ist der Kern jedes Lernprozesses und bedeutet immer, sich mit einer Schwierigkeit auseinanderzusetzen, um sie zu überwinden. Wir gehen zum Unterricht, weil wir etwas lernen wollen, was wir noch nicht können.
Üben ist immer schwer. Wenn es leicht wäre, wäre es kein Üben mehr, da es immer darum geht, sich mit einer Schwierigkeit auseinanderzusetzen, um diese zu überwinden. Allerdings wird Üben durch eine klare Struktur einfacher und vor allem motivierender, da es zu vorhersagbarem Fortschritt führt.
Im Musikunterricht kann Üben in drei Bereiche unterteilt werden, die synchron aufgebaut werden:
- Freies Üben (Anwenden): Dies ist die Umsetzung des Verstandenen durch Improvisation oder das Erfinden kleiner Melodien. Dieses Üben ermöglicht die kreative Anwendung von Systemverständnis.
- Wiederholen von Übungen (Motorik): Die gezielte Wiederholung von Bewegungsabläufen zur Verbesserung der Technik und Feinmotorik. Dies erfordert gezielte Wiederholung und schrittweise Steigerung der Komplexität.
- Wissen (Verstehen): Das kognitive Verständnis von Strukturen wie Abständen zwischen Tönen, Tonleitern und Akkorden. Dieses Wissen baut das Fundament für komplexeres Spielen und ermöglicht autonomes, intuitives Musikverständnis.
III. Didaktische Konsequenz
Wir sind uns bewusst, dass Üben anstrengend ist. Unser didaktischer Ansatz basiert auf der Überzeugung: Üben ist immer schwer, aber durch klare Struktur wird es einfacher und vor allem motivierender, da es zu vorhersagbarem Fortschritt führt.
Durch die Prinzipien der Direct Instruction und der Cognitive Load Theory haben wir unseren Unterricht so aufgebaut, dass er die kognitive Belastung reduziert und den Fokus auf kleine, klar abgegrenzte Lernschritte legt. Dies stellt sicher, dass Kinder schnellen, spürbaren Fortschritt erleben.
Das Ziel ist die Synchronisation von Verständnis (Wissen), Anwendung (Freies Üben) und Motorik (Wiederholen von Übungen). Wir lehren nicht nur was geübt wird, sondern auch wann, wie und in welcher Reihenfolge, sodass Fortschritte bei regelmäßiger Übung unvermeidbar sind.
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Weiterführende Links & Quellen
Themen-Hubs (Zentrale Konzepte)
Erwähnte Konzepte
- Musik Definition
- Direct Instruction (Siegfried Engelmann)
- Cognitive Load Theory
- Motorik (Feinmotorik)
- Notenlesen aus didaktischer Sicht