Alle Dur- und Moll-Akkorde in wenigen Minuten lernen

Die einfachste Methode ohne komplizierte Musiktheorie

Wenn du alle Dur- und Moll-Akkorde auf dem Klavier lernen möchtest, ohne Noten lesen zu können, ohne Notennamen zu kennen und ohne dich mit komplizierten Begriffen wie „Quinte", „große Terz" oder „Halbtonschritt" herumschlagen zu müssen, dann ist dieser Artikel genau richtig für dich.

Im traditionellen Musikunterricht dauert es normalerweise etwa ein Jahr, bis man alle Dur- und Moll-Akkorde beherrscht. Wir schaffen das in wenigen Minuten. Das Einzige, was du können musst: bis vier zählen.

Was ist überhaupt ein Akkord?

Ein Akkord entsteht, wenn mehrere Töne ungefähr gleichzeitig gespielt werden. Die häufigsten Akkorde in unserer westlichen Musik sind Dur-Akkorde und Moll-Akkorde. Beide bestehen in ihrer Grundform aus drei verschiedenen Tönen. Das heißt: Wenn du einen Dur- oder Moll-Akkord spielen willst, brauchst du nur drei Tasten zu drücken.

Aber welche drei Tasten sind das?

Der traditionelle Weg (kompliziert)

Im klassischen Musikunterricht wird es oft so erklärt:

  • Der C-Dur-Akkord besteht aus den Tönen C, E und G
  • Der D-Dur-Akkord besteht aus den Tönen D, Fis und A
  • Der E-Dur-Akkord besteht aus den Tönen E, Gis und H

Oder noch theoretischer: „Ein Dur-Akkord hat einen Grundton, dann eine große Terz höher die Terz des Akkords, und eine kleine Terz von der Terz höher ist die Quinte."

Für Anfänger ist das wenig hilfreich. All diese Fachbegriffe – Terz, Quinte, Halbtonschritte – sind grundsätzlich berechtigt, aber sie hindern Anfänger oft daran, überhaupt loszulegen.

Der einfache Weg: Die 4-3-Formel

Es gibt eine viel einfachere Methode, die sofort funktioniert. Wir nutzen eine Formel, die für jeden Dur-Akkord gleich ist, egal von welchem Ton du startest:

Dur-Akkord = 4 - 3

Die Zahlen 4 und 3 sind keine Tasten, sondern Abstände. So funktioniert es:

  1. Spiele irgendeinen Ton auf dem Klavier (schwarz oder weiß, völlig egal)
  2. Zähle von diesem Ton aus vier Schritte: 1 - 2 - 3 - 4
  3. Von diesem zweiten Ton aus zähle drei Schritte: 1 - 2 - 3

Fertig ist dein Dur-Akkord!

Wichtig: Schwarze und weiße Tasten sind gleichwertig

Jetzt fragst du vielleicht: „Zähle ich nur die weißen Tasten oder auch die schwarzen?"

Die Antwort: Alle Tasten zählen gleichwertig.

Viele Anfänger lernen das Klavier zunächst über die weißen Tasten, und die schwarzen kommen erst später dazu. Das führt oft zu Problemen. Aber stell dir das Klavier einmal anders vor:

Schneide gedanklich die Tasten in der Mitte ab, sodass alle gleich lang sind. Male sie alle in der gleichen Farbe an – zum Beispiel weiß. Jetzt siehst du das Klavier, wie es wirklich ist: Alle Tasten sind gleichwertig. Sie klingen unterschiedlich, aber sie haben den gleichen Wert.

Wenn du so auf das Klavier schaust, wird die 4-3-Formel viel leichter zu verstehen.

Moll-Akkorde: Es bleibt super einfach!

Für Moll-Akkorde gibt es ebenfalls eine Formel. Sie ist genau so leicht:

Moll-Akkord = 3 - 4

Das heißt:

  1. Nimm irgendeinen Startton
  2. Zähle drei Schritte: 1 - 2 - 3
  3. Von dort vier Schritte: 1 - 2 - 3 - 4

Fertig ist dein Moll-Akkord!

Manche sagen, Moll-Akkorde klingen traurig oder dramatisch, während Dur-Akkorde fröhlich und hell klingen. Das ist ein bisschen Geschmackssache, aber der Unterschied ist definitiv hörbar.

Ist das wirklich alles?

Ja, im Kern schon! 90% der Musiktheorie besteht aus verschiedenen Begriffen für Abstände, Intervalle und Beziehungen zwischen Tönen. Die 4-3-Formel für Dur-Akkorde entspricht zum Beispiel „einer großen Terz und einer kleinen Terz" oder „vier Halbtonschritten und drei Halbtonschritten" – alles nur verschiedene Begriffe für das Gleiche.

Was dir jetzt noch helfen würde: die zwölf Notennamen auf dem Instrument zu lernen. Denn wenn jemand zu dir sagt „Spiel mal einen F-Dur-Akkord", dann weißt du, wo das F liegt, und kannst 4-3 spielen. Fertig.

Bonus: Gitarre und andere Saiteninstrumente

Für Gitarristen, Ukulele- und Mandolinenspieler funktioniert das Prinzip ähnlich. Wir haben sogar einen Vorteil: Die Bünde zeigen uns die Einzelschritte ganz klar – kein Schwarz-Weiß-Durcheinander.

Auf einer Saite:

  • Nimm irgendeinen Ton
  • Vier Schritte weiter: 1 - 2 - 3 - 4
  • Drei Schritte weiter: 1 - 2 - 3
  • Das ist ein Dur-Akkord (hier als Arpeggio, also nacheinander gespielt)

Um Akkorde über alle Saiten hinweg zu spielen, gibt es noch einen zusätzlichen Schritt zu verstehen, der mit den Notennamen zu tun hat.

Zusammenfassung

Alle Dur-Akkorde: 4 - 3
Alle Moll-Akkorde: 3 - 4

Das war's. Wir haben uns ein Jahr Musikunterricht gespart.

Jetzt kannst du von jedem beliebigen Ton aus einen Dur- oder Moll-Akkord spielen. Die Musiktheorie dahinter ist nicht so kompliziert, wie sie oft scheint – es geht vor allem um Abstände. Und die kannst du jetzt zählen.

Wenn du die zwölf Notennamen auf deinem Instrument lernst (und das sind wirklich nur zwölf), öffnet sich dir die gesamte Welt der Akkorde. Aber selbst ohne diese Namen kannst du sofort loslegen und Musik machen.

Viel Spaß beim Spielen!